Anleitung zum richtigen Training mit deinem Hund. Egal was du deinem Hund beibringen möchtest, vom guten Verhalten zu Hause oder zum Kommando „bei Fuß“, folgende Empfehlungen helfen dir dabei das Training leichter und positiv für dich und deinen Hund zu gestalten:
1. Sei konsequent!
Beim Training bleibe konsequent. Benutze konsequent das gleiche Wort für deine Befehle. Wenn du die eine Woche „komm“ sagst, die nächste „komm her“ und „komm her Struppi“, wirst du bei deinem Hund für Verwirrung sorgen. Wenn du deinem Hund mal erlaubst an der Leine zu ziehen, beim anderen Mal aber harsch am Halsband zurückziehst und schimpfst, wirst du ihn nur verwirren. Du solltest unbedingt sichergehen, dass alle die mit deinem Hund zu tun haben, die gleichen Regeln und Kommandos befolgen.
2. Lobe und belohne!
Fast alle modernen Hundetrainer sind der Überzeugung, dass Hunde viel besser lernen, wenn wir sie loben und belohnen für alles was sie richtig machen, als dass wir sie bestrafen, wenn sie etwas falsch machen.
Der größte Motivator ist eine Kombination aus kleinen Leckerlis und überschwängliches Lob. Du musst keine Angst haben, dass dein Hund fortan nur noch etwas für dich tut, wenn er Leckerlis bekommt. Sobald dein Hund begriffen hat welche Aufgabe er für dich zu erfüllen hat, kannst du langsam auf die Leckerlis verzichten. Dein Lob kann sie dann ersetzen.
Es gibt tatsächlich Hunde, die interessiert ein Leckerli nicht die Bohne. Dann versuche ihn einfach nur überschwänglich zu loben. Nimm sein Lieblingsspielzeug dazu, kraule ihm hinter den Ohren und am Bauch.
3. Auf das Timing für die Belohnung kommt es an
Das Lob und die Belohnung sollten sofort erteilt werden, wenn dein Hund das getan hat was du von ihm verlangst. Damit er die positive Verbindung von dem was er getan hat mit der Belohnung herstellen kann. „Hey immer, wenn ich sitz mache, dann gibt’s nen Leckerli, das mach ich doch jetzt immer so…!“
4. Halte das Training kurz und schmerzlos
Das Training mit deinem Hund wird am besten funktionieren, wenn es dir und deinem Hund Spaß macht. Hör auf sobald einer von euch gelangweilt oder frustriert wird. Halte die Stimmung immer aufrecht und werde nicht zum Drill-Meister. Halte die Trainingseinheiten kurz. Fang an mit fünf bis zehn Minuten Einheiten. Oder du versuchst es mit ganz kurzen Trainingseinheiten über den Tag verteilt. Das eignet sich vor allem bei Welpen, da diese, wie kleine Kinder nur über eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne verfügen.
5. Mach es deinem Hund leicht, alles richtig zu machen
Wenn dein Hund den ganzen Tag noch keinen Haufen gemacht und du nicht mit ihm rausgehst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis er in die Wohnung macht. Falls du das zulässt wird daraus eventuell eine schlechte Angewohnheit. Wenn du mit deinem Hund das Kommando „hier“ in einem Park trainierst, wo er unzähligen Ablenkungen ausgeliefert ist, dann provozierst du Fehler, die in schlechte Angewohnheiten münden könnten.
Trainiere langsam in einer vertrauten ruhigen Umgebung ohne Ablenkungen. Steigere die Herausforderung langsam immer weiter und geh nicht in den nächsten Schritt über, bevor dein Hund den ersten richtig ausführen kann.
6. Bleibe ruhig
Schimpfen, schlagen oder an der Leine deines Hundes zu zerren, wird deinem Hund nur schwer vermitteln, dass er auf Befehl sitzen soll, draußen pinkeln soll und so weiter. Du wirst ihm nur vermitteln, dass du angsteinflößend und unberechenbar bist. Der beste Weg damit dein Hund dich respektiert und dir gehorcht ist, gerecht, ruhig und konsequent zu bleiben.
7. Geh in die Hundeschule
Einzeltraining für dich und deinen Hund mit einem Experten einer Hundeschule ist die beste Möglichkeit einen Wohlerzogenen Hund zu bekommen. Ein Gehorsamkeitstraining ist in den Hundeschulen relativ günstig zu erhalten. Es ist für dich eine tolle Möglichkeit zu lernen, wie du deinen Hund richtig trainierst. Außerdem kommt dein Hund mit jeder Menge anderer Hunde und Menschen in Kontakt. Das ist wichtig für den Umgang mit anderen Hunden und unendlich wichtig, damit du einen sozialisierten, freundlichen Hund aufziehen kannst. Link bvh
Falls dir das Training in der Hundeschule zu teuer ist, kannst du im Internet viele Informationen und Trainingsvideos finden. Sei aber vorsichtig, denn die Auswahl ist nicht immer auf dem neusten Stand und es gibt viele Halbweisheiten im Internet, die dich verwirren könnten.
8. Bleib am Ball!
Du darfst niemals davon ausgehen, dass das Erlernte für ein Hundeleben bleibt. Wenn du mit deinem Hund nicht stetig trainierst, wird er das erlernte ebenso schnell wieder vergessen.
Das Training sollte immer auf deinen Hund zugeschnitten sein
Jeder Hund ist anders und tickt anders. Jeder Hund hat eine eigene Persönlichkeit und seine eigene Historie. Deshalb wird dein Hund umso besser lernen, umso eher du das Training auf ihn zu schneidest. Einige Hunde sind wahre Sensibelchen. Sie erzittern schon bei etwas lauteren Kommandos. Sogar ein überschwängliches Lob kann sie zum Zittern bringen. Diese Hunde benötigen eine sehr ruhige Führung. Andere Hunde haben ein dickeres Fell und einen dickeren Schädel – hier hilft meist nur eine stetige Wiederholung der Übung. Gerade junge Hunde werden dich austesten wollen und prüfen ob der Befehl „nicht aufs Sofa zu dürfen“ nur im Wohnzimmer gilt oder auch in allen anderen Räumen.
Das Verhalten deines Hundes verrät dir seine Persönlichkeit. Denke immer daran so unterschiedlich jeder einzelne Hund sein mag, Hunde brauchen immer einen wohlwollenden Anführer. Anschreien, schlagen oder auf andere Weise Angst oder Schmerz zufügen, wird niemals dazu führen, dass du einen wohlerzogenen Hund erhältst. Im Gegenteil eine solches Trainingsverhalten wird dazu führen, dass dein Hund verhaltensauffällig und gegebenenfalls sogar aggressiv wird.
Das Training mit deinem Hund ist die beste Investition in eine Mensch-Hund Beziehung. Jeder Hundehalter sollte zuerst an sich selber arbeiten und lernen, wie man mit einem Hund kommuniziert. Bleib immer konsequent und geduldig und belohne deinen Hund immer, wenn er etwas richtiggemacht hat. Denke daran, ein Hund ist niemals zu alt zum Trainieren!