Hundeschulen
Wenn du mit deinem Hund eine Hundeschule besuchen willst, hast du die Qual der Wahl – es gibt eine unüberschaubare Menge. Allerdings gibt es hierzulande (noch) keine einheitlichen Verbindlichkeiten und Anforderungen an die Ausbildungsstätte oder den Trainer. Das bedeutet, dass die Qualität von Hundeschule zu Hundeschule stark differieren kann. Hundetrainer oder Tierkommunikator darf sich jeder schimpfen.
Außerdem überschlagen sich die Angebote, niemand bietet nur noch Grundkurse an. Zusätzlich wird mit Spiel und Spaß geworben und von Agility über Dogdancing bis Wanderungen mit dem Hund ist alles dabei. Ob es sich bei dem jeweiligen Anbieter wirklich um einen Hundeflüsterer handelt, kannst du nur herausfinden, wenn du ihm beim Flüstern zuhörst. Welche schriftliche Qualifikation ein Trainer hat kannst du erfragen. Wie das Ganze in der Umsetzung aussieht musst du selbst herausfinden. Das heißt mal wieder: hoch vom Sofa, rein in die Schule. Die richtige Schnuppertermine kosten nix!
Satteln wir den Hund doch mal von hinten auf: was geht gar nicht?
Hundeschulen, in denen die Hunde bestraft werden, sind mittlerweile nur noch altmodisch. Das ist blöd und ineffektiv. Außerdem fällt es negativ auf, wenn pro Gruppe mehr als zehn Hunde über den Platz hecheln. Weniger ist mehr! Das heißt auch, dass der Hundelehrer darauf achtet, dass dein Hund sich nicht überfordert. Wenn er es zulässt, dass du dich zu drei Kursen fünf Mal die Woche einträgst, nur um an deine Kohle zu kommen, ist ihm dein Hund in Wirklichkeit egal.
In einer Hundeschule soll dein Hund etwas lernen.
Das heißt heute nicht mehr gezwungenermaßen, dass jede Trainingseinheit auch in der Schule stattfindet. Viele Lerneinheiten machen nur im freien Gelände oder bestimmten Umgebungen Sinn. Außerdem würde dein Hund irgendwann das Lernen mit dem Platz der Hundeschule verknüpfen. Dann lernt er nicht fürs Leben, sondern für die Schule.
Interessanterweise beschreiben die meisten Hundeschulen keine Trainingsmethode und erklären nicht, was für sie bei der Hundeerziehung im Vordergrund steht, im Gegensatz zu privaten Trainern, die häufig eine sehr gut geschriebene Homepage vorzuzeigen haben.
Die einzig wahre Methode zur Hundeerziehung gibt es zwar nicht. Aber unterschiedliche Einstellungen zur Herangehensweise an den Unterricht.
In einer guten Hundeschule geht es nicht darum, wie schnell der Trainer dem Hund etwas beibringt. Er muss es vermitteln können! Er muss in der Lage sein, dir verständlich zu machen, wie Hunde kommunizieren und die menschliche Gestik und Mimik interpretieren. Er sollte das Verhalten der Hunde direkt vor Ort analysieren, sodass alle einschätzen lernen, wie sie auch mit anderen Hunden und deren Besitzern richtig umgehen. Und nicht zuletzt muss der Trainer dir vermitteln, wie du deinem Hund etwas beibringt. Wenn nur er das kann, hast du nichts davon.
Da sich die Teilnehmer in den Hundekursen so stark unterscheiden wie die anwesenden Rassen, ist es wichtig, dass der Lehrer Mensch und Hund auch dort abholt, wo sie gerade stehen. Das Lehrtempo eines jeden ist unterschiedlich und muss Berücksichtigung finden.
Durch die tierfreundliche Methode der positiven Motivation lernt dein Hund durch Lob, das er im richtigen Moment erhält, sodass er seine Tat mit der jeweiligen Belohnung verbinden kann.
Wenn ein Verhaltensproblem mit deinem Hund bekannt ist oder auftaucht, bietet dir ein guter Hundetrainer von allein an, dieses in gesonderten Einzelunterricht anzugehen.
Spezielle Fälle brauchen eben speziellen Aufwand. Das muss nicht heißen, dass du deinen Hundekurs verlassen musst. Vielleicht reichen schon ein oder zwei zusätzliche Treffen mit dem Trainer allein, damit ihr das schwierige Verhalten deines Hundes analysieren und korrigieren könnt. Je nach Ursache kann es sogar nötig, und es sollte es möglich sein, dass der Trainer euch zu Hause besucht, wenn sich das problematische Verhalten nur dort zeigt.
So ein Aufwand verursacht natürlich deutlich höhere Kosten, auf die dein Hunde-Lehrer hoffentlich selbstständig hinweist und dir nicht erst nach dem Sondertraining die unerwartete Rechnung unter die Nase hält.
Preise und Zahlungsoptionen
Ob die Preise und Zahlungsoptionen in Ordnung sind, kannst du ganz einfach herausfinden, indem du die Angebote der Schulen deiner Umgebung vergleichst. Find auch heraus, wie mit Ausfall durch Krankheit o.ä. umgegangen wird.
Wenn du während des Schnuppertermins über deinen Hund oder wie du mit ihm umgehst ausgefragt wird, ist das völlig ok. Ein professioneller Trainer ist interessiert an euch und will euch kennen lernen. So kann er auch besser einschätzen, wie er dich am besten beraten kann. Richtiges Agilitytraining 5 Mal die Woche ist vielleicht gar nichts für deinen Hund. Dir sollte also klar sein, was genau du von Schule und Trainer erwartest. Wenn du im Gespräch ehrlich bist und der Trainer ein guter Beobachter, kann er dir auch ehrlich beantworten, ob du bei ihm findest wonach du gesucht hast.